Nachnutzung / Bürgerbeteiligung
Seit der Rückgabe der Kaserne am 13.11.2012 stehen die Flächen der Kaserne für eine zivile Nutzung zur Verfügung. Die Stadt Münster, die nach der Rückgabe der Kaserne die Planungshoheit über diese Flächen inne hat, hat bereits im Jahr 2011 einen Rahmenplan für die Stadtteile Gremmendorf und Angelmodde aufgestellt. Dieser Rahmenplan sieht für die York-Kaserne die Entwicklung eines „Neuen Ortsmittelpunktes“ sowie eigenständiger, qualitätsvoller Wohnquartiere mit gesamtstädtischem Alleinstellungscharakter, z.B. „Gartenstadt im Grünen“ vor.
Die Bürgerinnen und Bürger sind in den Planungsprozess eng eingebunden. Im dem Zeitraum von November 2012 bis Mai 2013 hat die Stadt Münster mit finanzieller Beteiligung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben eine städtebauliche Perspektivplanung mit Bürgerbeteiligung durchgeführt. Vier Arbeitsgruppen, jede bestehend aus 25 Bürgerinnen und Bürgern, haben in zwei ganztägigen Workshops zu den Themen „Zentrum & Vielfalt“, „Freiraum & Naherholung“, „Mobilität & Vernetzung“ und „Stadtgestalt & Wohnen“ Ideen für eine zivile Nachnutzung der Kaserne entwickelt. Die in den Workshops entwickelten Ergebnisse wurden schließlich zu einem städtebaulichen Perspektivplan zusammengefasst.
Aufbauend auf den Ergebnissen des städtebaulichen Perspektivplans ist ein zweistufiger städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb durchgeführt worden. Dieser Wettbewerb hat die generellen planerischen und städtebaulichen Zielaussagen des städtebaulichen Perspektivplans weiter konkretisiert.
In einem ersten Schritt haben 10 Planungsbüros jeweils ein städtebauliches-freiraumplanerisches Gesamtkonzept für die York-Kaserne erarbeitet. Aus diesen Emtwürfen hat das Preisgericht vier Wettbewerbsarbeiten ausgewählt, die der Öffentlichkeit in einer Bürgerversammlung am 25.02.2014 näher vorgestellt wurden.
Die Anregungen und Anmerkungen der Bürgerschaft und des Preisgerichts zu den Arbeiten wurden den ausgewählten Teilnehmern des Wettbewerbs für die detailliertere Ausarbeitung ihrer Entwürfe in der 2. Wettbewerbsstufe zur Verfügung gestellt.
Aus den Ergebnissen der 2. Stufe hat das Preisgericht am 14.05.2014 den Entwurf der Architekten Lorenzen (Berlin/Kopenhagen), der in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsplanungsbüro Atelier Loidl (Berlin) erarbeitet wurde, zum Siegerkonzept gekürt und mit einem Preisgeld von 25.000 € prämiert. Das Siegerkonzept wurde in einer Bürgerversammlung am 21.05.2014 der Öffentlichkeit vorgestellt und näher erläutert. Alle Konzepte, die die vier ausgewählten Wettbewerber in der 2. Stufe abgegeben haben, wurden im Anschluss daran bis zum 27.06.2014 im Stadthaus 3 öffentlich ausgestellt.
Das zwischenzeitlich von dem Büro Architekten Lorenzen (Berlin/Kopenhagen) in Kooperation mit weiteren Fachplanern detaillierter ausgearbeitete städtebauliche Konzept wurde den Bürgerinnen und Bürgern in einer weiteren Bürgerversammlung am 12.05.2016 näher erläutert. Dieses Konzept ist Grundlage für den Bebauungsplan der derzeit im Aufstellungsverfahren ist. Die Bürgerversammlung am 12.05.2016 diente zudem als frühzeitige Information der Öffentlichkeit über die Ziele und Zwecke des weiteren Bauleitplanverfahrens gem. § 3 BauGB.
In einem weiteren Informationsabend am 11.07.2017 wurden die Inhalte des ausgearbeiteten Bebauungsplanes vorgestellt. Der nächste Schritt im Bauleitplanverfahren ist Beschluss des Rates der Stadt über den Bebauungsplan. Mit der anschließenden Veröffentlichung des Bebauungsplanes im Amtsblatt der Stadt Münster wird der Bebauungsplan rechtskräftig.
Im Sommer 2018 hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die York-Kaserne mit Zustimmung des Bundestages und des Bundesrates veräußert.
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hat den Prozess der städtischen Planungen für eine zivile Nachnutzung der York-Kaserne unterstützt und sich an den Kosten des Verfahrens und der weiteren Ausarbeitung des städtebaulichen Konzepts beteiligt.
Zudem hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben die Stadt Münster und das Land Nordrhein-Westfalen bei der Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbegehrenden unterstützt und Gebäude der Kaserne mietzinsfrei dem Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt.